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Graue Literatur: Was das ist und wie man sie nutzt

 graue Literatur, wissenschaftliches Arbeiten

Im Rahmen wissenschaftlicher Arbeiten stößt man oft auf interessante Quellen, die nicht in klassischen Fachzeitschriften oder von kommerziellen Verlagen publiziert wurden. Diese fallen unter den Begriff der "Grauen Literatur". Für Studierende ist es wichtig zu verstehen, was graue Literatur ist, wie man sie findet, bewertet und korrekt zitiert.

Was ist graue Literatur?

Graue Literatur bezeichnet Publikationen, die nicht über den kommerziellen Buchhandel vertrieben werden und nicht von wissenschaftlichen Verlagen kontrolliert werden. Es handelt sich dabei um Texte, die oft von Institutionen, Organisationen oder Einzelpersonen veröffentlicht werden, ohne den klassischen Veröffentlichungsweg über Verlage zu gehen.

Die Bezeichnung "grau" deutet auf den Zwischenstatus dieser Quellen hin – sie bewegen sich in einer Grauzone zwischen veröffentlichter und unveröffentlichter Literatur. Im Gegensatz zu "weißer" (offiziell publizierter) Literatur durchläuft graue Literatur meist keinen formalen Begutachtungsprozess durch Verlage oder Fachzeitschriften.

Beispiele für graue Literatur

Zu den typischen Beispielen für graue Literatur zählen:

  • Forschungsberichte und Working Papers
  • Konferenz- und Tagungsberichte
  • Unveröffentlichte Bachelor- und Masterarbeiten
  • Technische Berichte und Dokumentationen
  • Vorabveröffentlichungen (Preprints) wissenschaftlicher Artikel
  • Amtliche Druckschriften und Verordnungen
  • Dokumentationen von Behörden und Regierungsstellen
  • Firmenschriften und interne Publikationen
  • Informationsbroschüren, Flyer und Handzettel
  • Nicht-kommerzielle Websites und Blogs

Vor- und Nachteile grauer Literatur

Vorteile:

  • Aktualität: Oft enthalten diese Quellen die neuesten Forschungsergebnisse, die noch nicht den langwierigen Veröffentlichungsprozess bei Fachzeitschriften durchlaufen haben
  • Spezifität: Graue Literatur kann hochspezialisierte Informationen enthalten, die in herkömmlichen Publikationen nicht zu finden sind
  • Zugang zu Primärdaten: Besonders bei Forschungsberichten und technischen Dokumentationen
  • Umfassendere Darstellungen: Ohne die Platzbeschränkungen von Fachzeitschriften können Inhalte ausführlicher präsentiert werden

Nachteile:

  • Fehlende Qualitätskontrolle: Kein Peer-Review-Prozess, der die wissenschaftliche Qualität sicherstellt
  • Schwierigere Zugänglichkeit: Oft nicht in klassischen Bibliothekskatalogen indexiert
  • Wechselnde Verfügbarkeit: Besonders bei Internetquellen kann sich die Zugänglichkeit ändern
  • Uneinheitliche Qualität: Von hervorragender bis mangelhafter Qualität ist alles möglich

Zitierfähigkeit und Zitierwürdigkeit

Bei der Verwendung grauer Literatur in wissenschaftlichen Arbeiten müssen zwei wichtige Aspekte beachtet werden:

Zitierfähigkeit:

Eine Quelle ist zitierfähig, wenn sie öffentlich zugänglich ist und dauerhaft zurückverfolgt werden kann. Bei grauer Literatur sollte daher geprüft werden, ob:

  • die Quelle öffentlich verfügbar ist (z.B. im Internet oder in einer Bibliothek)
  • ein permanenter Zugang gewährleistet ist (z.B. durch DOI-Nummern bei wissenschaftlichen Preprints)
  • die bibliografischen Angaben vollständig sind (Autor, Titel, Jahr, etc.)

Zitierwürdigkeit:

Die Zitierwürdigkeit betrifft die Qualität und Relevanz der Quelle. Eine Quelle ist zitierwürdig, wenn sie:

  • für das Thema relevant ist
  • in wissenschaftlicher und akademischer Form verfasst wurde
  • seriös und vertrauenswürdig ist

Wie finde ich graue Literatur?

Die Suche nach grauer Literatur kann eine Herausforderung darstellen, da diese Quellen oft nicht in klassischen Bibliothekskatalogen oder wissenschaftlichen Datenbanken indexiert sind. Hier einige wichtige Anlaufstellen:

Datenbanken für graue Literatur:

  • BASE (Bielefeld Academic Search Engine): Eine der größten Suchmaschinen für wissenschaftliche Open-Access-Dokumente
  • OpenDoar: Verzeichnis akademischer Open-Access-Repositorien
  • GRIN: Akademisches Portal für Eigenpublikationen
  • Google Scholar: Enthält neben klassischer Literatur auch graue Literatur

Weitere Quellen:

  • Institutionelle Repositorien von Universitäten und Forschungseinrichtungen
  • Webseiten von Fachverbänden und Fachgesellschaften
  • Behördliche Dokumentationsstellen und Archive
  • Fachspezifische Datenbanken (z.B. clinicaltrials.gov für klinische Studien)

Korrektes Zitieren grauer Literatur

Wenn graue Literatur als zitierfähig und zitierwürdig eingestuft wurde, kann sie in wissenschaftlichen Arbeiten verwendet werden. Beim Zitieren sollten folgende Grundsätze beachtet werden:

  1. Öffentlich zugängliche Quellen: Für graue Literatur, die öffentlich zugänglich ist (z.B. online), gelten die üblichen Zitierregeln entsprechend der verwendeten Zitierweise (APA, Harvard, Deutsche Zitierweise).

  2. Nicht öffentlich zugängliche Quellen: Bei persönlicher Kommunikation oder internen Dokumenten sollte:

    • ein Verweis im Text erfolgen
    • eine möglichst genaue Beschreibung der Quelle gegeben werden
    • wenn möglich, eine Kopie des Dokuments im Anhang beigefügt werden

Beispiel für die Zitation grauer Literatur nach APA:

Für ein Working Paper:

Müller, T. (2023). Auswirkungen des Klimawandels auf lokale Ökosysteme [Working Paper]. 
Universität Hamburg, Institut für Umweltwissenschaften.
https://www.uni-hamburg.de/umwelt/working-papers/2023-05.pdf

Für einen unveröffentlichten Konferenzbeitrag:

Schmidt, A. (2024, März). Neue Methoden der Datenanalyse [Konferenzbeitrag]. 
Jahrestagung der Gesellschaft für Informationswissenschaft, Berlin, Deutschland.

Fazit und Empfehlungen

Graue Literatur kann eine wertvolle Ergänzung zu traditionellen Quellen in wissenschaftlichen Arbeiten sein. Sie bietet Zugang zu aktuellen, spezifischen und manchmal einzigartigen Informationen. Bei der Verwendung sollten jedoch einige wichtige Punkte beachtet werden:

  • Prüfen Sie immer sorgfältig die Zitierfähigkeit und Zitierwürdigkeit der Quelle
  • Verwenden Sie graue Literatur ergänzend zu etablierten wissenschaftlichen Quellen, nicht als Ersatz
  • Dokumentieren Sie die Quellen besonders sorgfältig, um die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten
  • Bei wichtigen Quellen, die online verfügbar sind: Speichern Sie diese ab oder fügen Sie sie dem Anhang bei, da sich die Verfügbarkeit ändern kann
  • Halten Sie sich an die Vorgaben Ihrer Hochschule oder Ihres Betreuers hinsichtlich der Verwendung grauer Literatur

Bei korrekter Anwendung kann graue Literatur die Qualität und Aktualität einer wissenschaftlichen Arbeit deutlich erhöhen. Der kritische und reflektierte Umgang mit diesen Quellen zeigt zudem ein hohes Maß an wissenschaftlicher Kompetenz.

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