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Sprachstil in wissenschaftlichen Texten

Wissenschaftlicher Sprachstil

Wissenschaftliche Texte folgen einem spezifischen Sprachstil, der sich deutlich von anderen Textformen wie journalistischen Artikeln, literarischen Werken oder Alltagssprache unterscheidet. Dieser besondere Stil dient nicht nur der Tradition, sondern erfüllt wichtige Funktionen für die Wissenschaftskommunikation. In diesem Artikel erfahren Sie, was den wissenschaftlichen Sprachstil auszeichnet, welche Regeln zu beachten sind und wie Sie Ihren eigenen wissenschaftlichen Schreibstil entwickeln können.

Merkmale des wissenschaftlichen Sprachstils

Der wissenschaftliche Sprachstil zeichnet sich durch mehrere charakteristische Merkmale aus, die ihn von anderen Sprachformen unterscheiden:

Objektivität und Sachlichkeit

Wissenschaftliche Texte streben nach größtmöglicher Objektivität. Persönliche Meinungen, emotionale Ausdrücke oder subjektive Wertungen haben in wissenschaftlichen Arbeiten keinen Platz. Die Sachlichkeit wissenschaftlicher Texte zeigt sich in:

  • Neutraler Ausdrucksweise ohne wertende Adjektive
  • Verzicht auf Ausrufe, rhetorische Fragen oder emotionale Appelle
  • Klarer Trennung von Fakten und Interpretationen
  • Zurückhaltung bei persönlichen Einschätzungen

Während journalistische Texte oft bewusst emotionale und bildhafte Sprache verwenden, um Aufmerksamkeit zu wecken, zielt der wissenschaftliche Stil auf nüchterne Darstellung und logische Argumentation ab.

Präzision und Exaktheit

Ein zentrales Merkmal wissenschaftlicher Texte ist ihre sprachliche Präzision. Jeder Begriff muss exakt das bezeichnen, was gemeint ist. Diese Genauigkeit wird erreicht durch:

  • Verwendung von klar definierten Fachbegriffen
  • Eindeutige Begriffsbestimmungen
  • Konsequente Verwendung derselben Begriffe für dieselben Sachverhalte
  • Vermeidung von Mehrdeutigkeiten und vagen Formulierungen

Komplexität und Sprachdichte

Wissenschaftliche Texte weisen oft eine höhere Informationsdichte auf als andere Textformen. Komplexe Sachverhalte werden in prägnanter Form dargestellt, was sich in folgenden Merkmalen äußert:

  • Längere, teilweise verschachtelte Sätze
  • Häufige Verwendung von Fachterminologie
  • Verdichtete Informationen durch attributive Konstruktionen
  • Komplexe Satzstrukturen mit logischen Verknüpfungen

Unpersönlicher Stil

In wissenschaftlichen Texten tritt die Person des Verfassers meist in den Hintergrund. Dies äußert sich in:

  • Vermeidung der Ich-Form (mit Ausnahmen in bestimmten Textpassagen)
  • Häufige Verwendung passiver Konstruktionen
  • Nutzung unpersönlicher Formulierungen ("Es wird festgestellt", "Daraus ergibt sich")
  • Formulierungen in der dritten Person

Journalistische Texte hingegen, besonders Reportagen oder Features, beziehen die Person des Autors oft bewusst ein und nutzen die Ich-Perspektive, um Authentizität zu vermitteln.

Nominalstil

Im wissenschaftlichen Sprachstil findet sich häufig eine Tendenz zum Nominalstil, bei dem Substantive anstelle von Verben verwendet werden:

  • Substantivierung von Verben (z.B. "Durchführung" statt "durchführen")
  • Gebrauch von Funktionsverbgefügen (z.B. "zur Anwendung kommen" statt "anwenden")
  • Häufige Verwendung von Substantiven mit den Endungen -ung, -heit, -keit, -ion

Der Nominalstil kann allerdings die Lesbarkeit erschweren und sollte daher nicht übermäßig eingesetzt werden.

Unterschiede zum journalistischen Sprachstil

Der wissenschaftliche Sprachstil unterscheidet sich in mehreren Punkten grundlegend vom journalistischen Stil:

Wissenschaftlicher Stil Journalistischer Stil
Präzision und Exaktheit Vereinfachung und Zuspitzung
Hoher Fachsprachenanteil Allgemeinverständliche Sprache
Komplexe Satzstrukturen Kurze, prägnante Sätze
Unpersönliche Darstellung Oft persönliche Darstellung
Strenge logische Strukturierung Aufmerksamkeitsorientierte Strukturierung
Extensive Quellenangaben Selektive Quellenangaben
Theoretische Tiefe Praktische Relevanz

Journalistische Texte müssen ein breites Publikum ansprechen und folgen dem Prinzip der "umgekehrten Pyramide", bei der die wichtigsten Informationen am Anfang stehen. Sie verwenden bewusst Stilmittel wie bildhafte Sprache, Metaphern oder emotionale Appelle, um Aufmerksamkeit zu wecken. Wissenschaftliche Texte hingegen richten sich an ein Fachpublikum und folgen einer stringenten Argumentationslogik.

Praktische Regeln für wissenschaftliches Schreiben

Um einen angemessenen wissenschaftlichen Sprachstil zu entwickeln, sollten folgende Regeln beachtet werden:

1. Präzise Wortwahl

Wählen Sie Ihre Begriffe mit Bedacht und definieren Sie zentrale Fachbegriffe klar. Verwenden Sie Fachterminologie, wo sie angebracht ist, aber vermeiden Sie übermäßigen "Fachjargon", der die Verständlichkeit beeinträchtigt.

2. Sachlichkeit wahren

Formulieren Sie neutral und vermeiden Sie wertende Ausdrücke. Statt "diese hervorragende Theorie" ist "diese Theorie" angemessener. Subjektive Einschätzungen sollten immer durch Belege oder Argumente gestützt werden.

3. Nominalstil dosieren

Obwohl der Nominalstil für wissenschaftliche Texte charakteristisch ist, sollte er nicht überstrapaziert werden. Ein übermäßiger Nominalstil ("die Durchführung der Untersuchung erfolgte unter Anwendung der beschriebenen Methode") kann durch aktivere Formulierungen ("die Untersuchung wurde mit der beschriebenen Methode durchgeführt") lesbarer gestaltet werden.

4. Satzlänge variieren

Wissenschaftliche Texte neigen zu längeren Sätzen, doch zu komplexe Satzgebilde erschweren das Verständnis. Wechseln Sie daher zwischen längeren und kürzeren Sätzen ab und achten Sie auf eine klare syntaktische Struktur.

5. Füllwörter vermeiden

Verzichten Sie auf Füllwörter wie "eigentlich", "natürlich" oder "gewissermaßen", die keinen inhaltlichen Mehrwert bieten. Wissenschaftliche Texte sollten informationsdicht sein und jedes Wort sollte einen Zweck erfüllen.

6. Konsistenz wahren

Verwenden Sie Begriffe, Abkürzungen und Fachterminologie konsistent. Ein Konzept sollte im gesamten Text immer mit demselben Begriff bezeichnet werden, um Verwirrung zu vermeiden.

7. Metaphern sparsam einsetzen

Während Metaphern und bildhafte Sprache in journalistischen Texten häufig verwendet werden, sollten sie in wissenschaftlichen Arbeiten nur sparsam und mit Bedacht eingesetzt werden, etwa um komplexe Sachverhalte zu veranschaulichen.

Typische Fehler im wissenschaftlichen Schreibstil

Bei wissenschaftlichen Arbeiten werden häufig folgende sprachliche Fehler gemacht:

Übermäßige Verwendung von Fremdwörtern

Fachbegriffe sind wichtig, doch die bloße Anhäufung von Fremdwörtern verbessert einen Text nicht. Fremdwörter sollten nur dann verwendet werden, wenn sie präziser sind als deutsche Begriffe.

Zu starker Nominalstil

Ein übermäßiger Nominalstil ("zur Durchführung der Analyse kam die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse zur Anwendung") macht Texte schwer lesbar und sollte zugunsten aktiverer Formulierungen reduziert werden.

Umgangssprache und Floskeln

Floskeln wie "wie bereits erwähnt" oder umgangssprachliche Wendungen wie "es ist klar, dass" haben in wissenschaftlichen Texten nichts zu suchen und sollten vermieden werden.

Verallgemeinerungen

Absolute Aussagen wie "immer", "nie" oder "alle" sollten vermieden werden, da sie selten wissenschaftlich haltbar sind. Präzisere Formulierungen wie "in der Mehrzahl der Fälle" oder "tendenziell" sind vorzuziehen.

Überkomplexe Sätze

Zu lange und verschachtelte Sätze mit mehreren Nebensätzen erschweren das Verständnis und sollten in mehrere kürzere Sätze aufgeteilt werden.

Die Entwicklung eines eigenen wissenschaftlichen Schreibstils

Der wissenschaftliche Schreibstil entwickelt sich nicht von selbst, sondern erfordert bewusste Übung und Reflexion. Folgende Strategien können dabei helfen:

Vorbilder studieren

Lesen Sie wissenschaftliche Texte in Ihrem Fachgebiet mit besonderem Augenmerk auf sprachliche Besonderheiten. Achten Sie auf Formulierungen, die Ihnen besonders präzise oder elegant erscheinen, und integrieren Sie diese in Ihren eigenen Wortschatz.

Eigene Texte überarbeiten

Überprüfen Sie Ihre Texte auf typische Fehler und sprachliche Schwächen. Lesen Sie Ihre Texte laut vor, um holprige Formulierungen zu erkennen.

Feedback einholen

Lassen Sie Ihre Texte von Kommilitonen, Dozenten oder professionellen Lektoren gegenlesen. Externe Rückmeldungen helfen, blinde Flecken in Ihrem Schreibstil zu erkennen.

Systematischen Wortschatz aufbauen

Legen Sie eine Sammlung gelungener wissenschaftlicher Formulierungen an, die Sie in Ihren eigenen Texten verwenden können. Notieren Sie sich treffende Fachbegriffe und präzise Ausdrücke aus Ihrer Fachliteratur.

Fazit: Balance zwischen Wissenschaftlichkeit und Verständlichkeit

Ein guter wissenschaftlicher Sprachstil zeichnet sich nicht nur durch Präzision, Sachlichkeit und logische Struktur aus, sondern auch durch Verständlichkeit und Lesbarkeit. Die Kunst besteht darin, komplexe Sachverhalte präzise, aber dennoch nachvollziehbar darzustellen.

Wissenschaftliches Schreiben erfordert einen Balanceakt: Einerseits muss der Text den formalen Anforderungen des wissenschaftlichen Diskurses entsprechen, andererseits soll er für die Zielgruppe verständlich bleiben. Mit Übung und bewusster Reflexion kann jeder Studierende einen angemessenen wissenschaftlichen Schreibstil entwickeln, der sowohl präzise und sachlich als auch lesbar und verständlich ist.

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